2013/2014 John Gabriel Borkman - Theater Augsburg
von Henrik Ibsen
Premiere am 21. September 2013 am Theater Augsburg
Inszenierung: Ramin Anaraki; Bühnenbild: Marc Bausback; Kostüm: Diana Amann; Dramaturgie: Tobias Vogt; Regieassistenz: Pascal Wieandt; Souffleuse: Andrea Neumann; Inspizienz: Maike Eichner;
Schauspieler/innen
Martin Herrmann (John Gabriel Borkman); Klara Höfels (Ella Rentheim);
Eva Maria Keller (Gunhild); Thomas Kitsche (Erhart Borkman); Stefan Drücke (Frau Fanny Wilton); Philipp von Mirbach (Foldal); Sarah Bonitz (Frida);

Seelen in der Eiswüste.
Schauspielerische Glanzleistung in „John Gabriel Borgman“
am Theater Augsburg.
Abgeschiedenen Seelen nannte der Schriftsteller Alfred Kerr Ibsens Figuren. Und in der Tat sind es von allen anderen, abgeschiedene, verbitterte und verhaftete Seelen, die sich in John Gabriel Borgmann zusammenfinden. Das Haus der ruinierten Familie ist ein Käfig, in dem jeder für sich alleine kämpft. Es ist keine leichte Kost, die das Theater Augsburg, dem Premierenpublikum zur Spielzeiteröffnung vorsetzte. Doch der Mut zu dieser eindringlichen Inszenierung und vor allen die schauspielerische Glanzleistung, wurden vom Publikum mit großem Applaus belohnt. Im Zentrum steht der gewissenlose Bankdirektor John Gabriel Borgmann, der in seinem Größenwahn das Vermögen der eigenen Familie und etlicher Kleinanleger verspekuliert hat. Reue? Unnötig. Nur eine Intrige hat nach Borkmans Ansicht sein Geschäft zu Fall gebracht. Warum diese riskanten Finanzspekulationen? „Weil ich die Macht dazu hatte.“ Diese Macht ist Borkmans einzige Triebfeder und hat nicht nur den ökonomischen Ruin der Familie zufolge. Schlimmer noch: Sein Narzissmus hat das Glück einer ganzen Familie zerschmettert. Statt Ella zu heiraten, die er in seiner Jugend eigentlich haben wollte, verzichtete er auf sie, weil ein Kompagnon ein Auge auf sie geworfen hat und Borkman sich geschäftlichen Nutzen von ihm verspricht. Stattdessen heiratet er ihre Schwester Gunhild und macht beim späten Zusammentreffen Ella auch noch den Vorwurf, dass sie das Werben jenes Kompagnons nicht erhört und Borkman so geschadet habe. Es ist nicht der einzige Abgrund, der sich in diesem Ibsen-Stück auftut.
von Carina Lautenbacher (Auszüge aus Aichacher Zeitung vom 17.09.2013)
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